Montag, 7. Dezember 2009

Zivi-Tagebuch - 7.12.09

Für alle, die noch nicht wissen, was sie ihrer Geliebten zu Weihnachten schenken sollen: Wovon hätte sie mehr als von einem Deo für ihn, das nach Staddicc riecht!?

Das nur so am Rande. Ich persönlich kümmere mich am liebsten so früh wie möglich um meine Geschenke. Da ich aber meistens Besseres zu tun habe, als für andere Leute sinnlosen Krempel und andere Staubfänger zu kaufen, komme ich selten vor dem 23. Dezember dazu meine Sachen zu besorgen. Am 24. finde ich dann raus, dass kein Geschenkpapier mehr da ist.
Dann muss meinem kreativen, postmodernen Geist entsprechend die gute, alte Zeitung herhalten. Bleibt nur darauf zu achten, dass man vielleicht nicht unbedingt die Bildzeitung verwendet, sonst wird Opa hinterher noch als quasi göttlicher Bonus eine letzte Erektion inklusive Herzinfarkt geschenkt. Eine Anekdote, wie sie aus einem Teeniefilm stammen könnte.

Zurück zum ZivilifeAbgesehen von den üblichen, gruseligen Stimmen, die Aufgaben verteilen, gibt es hier im Westen nichts Neues. Aber vielleicht sollte unsere Ziviwohnung als Entzugsklinik angemeldet werden. Nicht, was ihr jetzt denkt. Als wollten wir mit dem Trinken aufhören... Nein, ich rede mehr von unserer WG als einem Ort, an dem wir Zivis die Möglichkeit haben uns unserer Arbeit zu entziehen.
Dann steht demnächst MTV vor der Tür, weil sie eine Reality-Soap drehen wollen: "Zivi Rehab": Wir sitzen im Stuhlkreis und Low (2 Meter lang und ungefähr genau so breit) nimmt alle seinen Mut zusammen und gesteht mit weinerlicher Stimme: "Und dann hat sie kurz vor der Pause noch gesagt, ich soll... *schnief* *schnieeef* Sie hat g...ge...gesagt, ich soll die Krankenfahrstuhl sauber machen!! HUUUUAAAAAAA UUUHHHHHAAAAAHAA", kurz bevor er völlig in Tränen ausbricht. "Zivildienst: Hier werden aus gesunden, glücklichen Menschen, gebrochene Halbtiere."

Der Dienstplan sagt für diesen Monat, ich muss auch am 26. arbeiten. Aber da ist doch Weihnachten...! Ich hatte erst überlegt, das Ganze auf den 25. legen zu lassen, da besuchen wir nämlich meine Oma und einige andere Konsorten der Familie. Außer essen und dem sporadischen Spaziergang zum Friedhof zu Opas Grab, an dem noch viel sporadischeres Schweigen herrschen wird, wird dieser Tag nichts bieten.
Bin ich ein schlechter Mensch, wenn ich mir überlergt hatte, an diesem Tag absichtlich zu arbeiten? Scheiße, wahrscheinlich schon. Aber das wäre auch nichts Neues. Um die Gemüter der katholischen Klosterschülerinnen unter euch, die ich vielleicht noch vernaschen will, etwas zu beruhigen: Ich hab´s nicht gemacht!

Übermorgen ist Dienstbesprechung. Da wird besprochen, oder wohl eher ausgeschwiegen und betreten nach unten geguckt, wer an Neujahr arbeiten muss. Eines ist sicher, ich werde es nicht sein!
Bisher habe ich es erfolgreich geschafft mich nur sehr verschwommen oder garnicht an den Jahreswechsel zu erinnern, geschweige denn den Tag danach als Mensch - per allgemein anerkannter Definition - mitzuer-"leben". Ich sehe nicht ein, wieso sich das ändern sollte. 

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