Donnerstag, 24. Dezember 2009

Christmas came early...

Jedes Jahr das gleiche Theater. Immer, und immer, und immer, und immer. Irgendwann werde ich an Weihnachten in den Süden fliegen. Irgendwohin, wo es anders ist als hier. Wer kann auf dem Sterbebett von sich behaupten sein dreißigstes Weihnachten in einem hawaiianischen Bordell verbracht zu haben? Ich wäre der einzige Opa, der seine Enkel mit Geschichten aus vergangenen Zeiten nicht langweilt. Aber vielleicht sollte ich mit solchen Geschichten warten bis meine Enkel alt genug sind. Und hoffen, dass ich mein dreißigstes Lebensjahr erreiche. 
Aber da Weihnachten nunmal die Zeit der Liebe ist (besonders in meinem Bett), reiße ich mich auch dieses Jahr zusammen und lasse alles in stiller Resignation über mich ergehen. Wie bei einer Vergewaltigung.

Moment, Zeit der Liebe!? Hab ich mich da verschrieben? Was tut mein Kopf hier? Ich habe gerade ziemlich alles, nur nicht den Eindruck von Liebe. Es könnte natürlich meiner vorrübergehenden Schizophrenie geschuldet sein, aber auf mich wirkt das alles irgendwie sehr künstlich.
Zumindest war es die letzten Tage so. Ein Weihnachtsbaum, den zu schmücken wieder an mir hängen blieb und ein etwas zickiger Vater, der aus unbekannten Gründen anscheinend nicht recht wusste, wieso er eigentlich so nervös ist. Väterchen, du musst doch nur die Vorspeise machen, den Rest besorgt die Verwantschaft. Aber trotzdem kann ich mich nicht von dem Eindruck trennen, dass doch keiner so genau weiß, wie er das Fest der Liebe auch dieses Jahr wieder stressfrei hinter sich bringen kann.
So bleibt uns nichts anders übrig als es so lange wie möglich zu verdrängen um einen Großteil der Geschenke am Vormittag des 24. Dezembers zu kaufen. Und sich den Nachmittag Gedanken darum zu machen, was man abends anzieht, nur um sich nicht mit dem eigentlichen Sinn beschäftigen zu müssen.
Wisst ihr was? Scheißt einfach drauf! Scheißt auf den Baum. Scheißt auch auf die Geschenke und scheißt auf die in rotes Samt gehüllten Nutten, an die ihr denkt, während ihr Großvater August dabei zuseht, wie er trotz Ente im Mund sein Gebiss zurechtrückt.
Holt stattdessen einfach den guten Konjak raus, greift euch dazu einen Keks vom süßen Teller, seht euch gegenseitig einmal in die Augen und stoßt an. Verdammt, es ist Weihnachten. Also stoßt an und stoßt an und stoßt an. Das schönste Geschenk ist mit der Familie zu lachen, weil das Lachen ein Jahr lang auf der Strecke geblieben ist.
Nichts im Leben hat es verdient, zu ernst genommen zu werden. Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten!

...to me.

1 Kommentar:

  1. fliegst du dann mit unserer airline nach hawaii? :D - ich kann dir sagen, weihnachten in der sonne am strand ist anders, aber nicht unbedingt besser ;)

    auch wenns spät ist, frohes neues kotti :)

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