Mittwoch, 25. November 2009

Essay der wahren Liebe

Vermeintliche Liebe lässt uns blind werden. Wir führen unser Leben, so egoistisch und selbstlos wie es uns eben möglich scheint. Und dann steht sie plötzlich vor uns.

Sie küsst uns, zieht uns in ihren Bann und schenkt uns Wärme. Sie saugt uns aus, jede Autonomie, jede eigenverantwortliche Kraft in uns geht verloren. Sie riecht so unglaublich gut, mit jedem Atemzug erfüllt sie uns mehr und mehr. 
Du scheinst um deine Blindheit nicht zu wissen und das ist dir auch egal. Du hast alles, was du dir wünscht, oder nicht!?
Die Diktatur des Himmels. Du denkst das Glück sei an deiner Seite, aber du gibst zu Gunsten der Liebe alles auf, was dich aus- und somit als Mensch überhaupt erst liebenswert macht. Verliebte, diese Blinden fristen ihr Dasein als Untote. Sie vegetieren vor sich hin, ein Symbiont, dessen Leben vom Wirt bestimmt wird. Doch wer ist Wirt und wer Symbiont?

Doch wahre liebe ist mehr. Wahre Liebe zwingt dich über eben sie hinauszublicken und zu erkennen, was bleibt: DU!
Das unterscheidet sie von falscher, selbstsüchtiger Liebe. Es ist ein schmaler Grad, aber dahinter verbirgt sich nichts geringeres als reine Freiheit. Deine Freiheit. Es lohnt sich diesen Weg zu gehen, auch wenn es schwer fällt.
Tatsächlich verlangt wahrhaftige Liebe nichts, sie erzwingt keine Opfer. Weder deine noch die anderer. Sie lässt dich gerne geben, freiwillig. Einfach so.
Sie will uns nicht abhängig machen, sie will uns den Weg in unser Innerstes weisen. Und das können nur wir selbst sein. Nichts und niemand anders. Und schon gar nicht wir erfüllt von fremder, falscher Liebe.

Wenn du also bei einer Frau das nächste Mal das Gefühl hast, sie lässt dich zappeln oder will dich verarschen, sei ihr nicht böse.Im Gegenteil, sei dankbar!
Sie bietet dir die Chance einen Weg zu deinem Inneren zu finden. Und der führt nicht über sie, sondern nur über dich selbst.
Belohne sie für ihre Liebe, gehe deinen Weg. Lass sie wissen, dass sie dich erfolgreich auf die Suche nach deinem inneren Selbst geschickt hat.
So gesehen verkörpert eine Frau alles, was wahre Liebe bedeutet. Doch sei vorsichtig. Erfüllt sie dich zu sehr, wird sie nicht länger ehrlich bleiben.
Ehrliche Liebe will selbst niemanden erfüllen, die Erfüllung erfolgt durch dich.

Liebe weißt nur den Weg.

Dienstag, 24. November 2009

Chris Brown + Peter North = Hamburg

Irgendwo zwischen Himmel und Erde gibt es auf Wolke sieben eine egomane Seele mit einem Eimer zwischen den Beinen, die gerade ihren Rausch ausschläft.
Sie kann sich nur schwer entscheiden, in welche Richtung sie gehen soll. Dass sie auf Grund ihres körperlichen Zustands ohnehin jede Richtung verfehlen würde lassen wir mal außen vor.
Also was tut diese Seele? Genau, sie entscheidet sich erstmal Sgt. Mercy in Hamburg zu besuchen.

Und wie Hamburg eben so ist, ist uns dort das ein oder andere nicht passiert. Um ehrlich zu sein haben wir wirklich nicht viel gemacht. Am Samstag waren wir mit einer gemeinsamen Freundin auf der Reeperbahn und sind dort sinnlos rumgelatscht. Wir wollten eigentlich in einen Club gehen, haben es aber dann doch irgendwie verkackt. Wir wurden nicht einmal von einer Nutte angequatscht. Unglaublich, was so alles möglich ist, wenn man eine Frau dabei hat. 
Sgt. Mercy ist schon recht früh nach Hause gefahren, er hatte schnell keine Lust mehr im Regen rumzulaufen. Dann waren da noch unsere Freundin und ich. Wir waren natürlich noch wahnsinnig motiviert und in unserer euphorischen Überschwänglichkeit stellten wir uns an eine 10 Meter lange Schlange vor diesem beschissenen Geldautomaten. 
Endlich waren wir dran! Das geduldige Warten dankte uns der Geldautomat damit, dass er nun  leer war. Ihr könnt euch vorstellen, dass wir daraufhin auch beschlossen nach Hause zu fahren.

Als wir dann in der U-Bahnstation standen und ich mir ein Ticket holte passierte etwas Witziges. Am Automaten neben mir stand eine junge Frau, aber auf einmal kam dieser riesige schwarze Kerl von hinten angesprungen. Er hat sich ihren Arsch gepackt und so getan als besorge er es ihr gerade. Dann sagte er in total lässigem Tonfall: "Alles okay, Baby! Ich wollte nur mal fremde Leute schockieren." Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Hamburg ist eben immer eine Sünde wert. Das dachte er sich wahrscheinlich auch.
Sollte ich ihm vielleicht die Wahrheit erzählen? Dass ich ein unbescholtener Theologiestudent sei und gerade von einem exzesslosen Priesterseminar käme? Es hätte ihn wohl nicht sonderlich beeindruckt...

In der Bahn nach Hause, saßen im hinteren Teil des Wagons ein ziemlich betrunkener und ebenso aggressiver Typ mit einer ebenfalls ziemlich betrunkenen Frau. Beide hatten eine lautstarke Auseinandersetzung, die in unkontrollierten Schlägen beiderseits endete. Was für volle, lächerliche Deppen... Aber ich wäre kein Zivi, sondern ein Assi , oder zumindest nur ein Assi und nicht zusätzlich noch Zivi, hätte ich mir die Vorstellung einfach in aller Seelenruhe angeguckt. Ich erkannte ruhmreich meine Pflicht den Retter in der Not darzustellen: Ich bat einen anderen Kerl doch mal dazwischen zu gehen. Ok nicht ganz. Ich bin aufgestanden und mehr oder weniger gleichzeitig wollten auch zwei Weitere (Zivis?) dazwischen. Der Kerl war dermaßen gereizt als leide er an Harnröhrenverstopfung per Nierenstein und versuche in unkontrollierter Wut Herr über seine Schmerzen zu werden. Vergeblich. Das tat aber seinen wahllosen Schlägen in seine nähere Umgebung keinen Abbruch, im Gegenteil. Während seine Freundin oder was auch immer sie war, meinetwegen auch Sparringspartnerin zum anderen Ende des Wagons rannte, nam er meinen zivilcouragierten Kollegen in die Mangel. Dieser hatte keine richtige Chance gegen ihn, da unser Chris Brown-Verschnitt absolut techniklos und willkürlich um sich schlug. Als der andere Kerl und ich auf ihn zugingen und etwas lauter wurden, hat er uns gewunken. Ja, du hast richtig gelesen! Oder er wollte die Luft umrühren. Andererseits klingt es selbst für mich jetzt gerade am logischsten, seine spastischen Regungen wohl doch als weitere Schläge in unsere Richtung zu deuten. Ziemlich bescheuert angesichts der Tatsache, dass wir noch gut eineinhalb Meter von ihm entfernt waren.Ich spielte mit dem Gedanken mich an der Haltestange herumzuschwingen und ihm aus vollem Schwung einen original Chuck-Norris-Round-Kick zu verpassen. Aber es blieb ein Gedanke. So ist das mit derartigen Träumereien. In Gedanken sieht es megacool aus und es hätten sich sofort alle geilen Frauen, von denen es auf einmal etliche im Wagon gegeben hätte, nackt ausgezogen und mir an den Hals geschmissen, während es gehörig zwischen ihren Beinen getropft hätte. Und ich steige aus und hinter mir fliegt der ganze Wagon aus unerfindlichen Gründen in die Luft. Anschließend gehe ich einfach weg, ohne mich umzudrehen...
Aber in der realen Welt wäre ich wahrscheinlich ausgerutscht oder hätte daneben gekickt, woraufhin mich der Typ sabbernderweise zusammengetreten hätte. Außerdem wäre meine Jacke versaut gewesen.

Trotz allem war es auf eine subtile Art und Weise erschreckend, mir wurde bewusst wie verdammt unbeschwert und adrenalinarm unser Leben hier in der Provinz ist. Aber wir sind nichts weiter als ein paar Landeier, die eines Tages nach Fäule stinken werden. Genau, wie die Eier aus der Stadt. Was gibt es da schon groß zu erwarten? Außerdem ist ein voller Prügelknabe in der U-Bahn auch nicht gerade der Sekt, der aus dem Nabel der Welt geschlürft wird.

Dienstag, 17. November 2009

Zivi-Tagebuch 17.11.09 - Aufklärungstruppen vor Zivicity

Mein Tag bei der Dienststelle heute war wieder mal sehr... Ach scheiß drauf, wen interessiert der Mist? Schließlich maßen sich nur allseits umworbene Egoisten mit einem Hang zur Naivität an, dass ihr Leben tatsächlich jemand anders außer sie selbst interessieren würde. Was dann wohl bedeutet, dass ich mir mit diesem Block mehr als gerecht werde.

Wie auch immer, etwas viel Interessanteres ist mir gerade über den Weg gelaufen, als ich vom Pumpen bei Low kam. Dieses "Etwas" von der Konkurrenz ist hier mit großen Rucksäcken und olivgrünen Uniformen durch die Landschaft gestiefelt.
Als pazifistischer Zivi war ich natürlich geschockt: Sie waren bewaffnet, und zwar mit Taschenlampen! Was grundsätzlich nicht verkehrt ist, wenn man sie wenigstens einschalten würde. So hätte ich fast den ein oder anderen platt gemacht. Diese Jungs sieht man aber auch schlecht in ihren dunklen Klamotten, aber sie sind ja nicht umsonst Staatsbürger in Uniform.

Wie mir einer dieser Kollegen im Geiste erklärte befanden sie sich auf einem Orientierungsmarsch oder so etwas Ähnlichem.
Das interessierte mich natürlich, schließlich ist NakedDevil auch gerade beim Bund und frisst dort seine Portion Scheiße. Wenn auch nur eine sehr kleine, löffelweise. Wie man hört wird einigen anderen die Scheiße gewissermaßen auf einem großen, verrosteten Metalteller serviert. Wenn sie denn nicht gezwungen sind sich ihren Teil abzuholen.
Aber sie gehörten nicht zu Devils Einheit, sondern waren von den Aufklärern und so blieb mir das Vergnügen heute verwehrt geblieben meinen lieben Freund Teerklumpen husten zu sehen. Unter dem Vorbehalt, dass er noch atmete.

Doch ich muss zugeben, es war ein seltsames Gefühl. Die ganze Situation hatte etwas vom Ausnahmezustand. Am Straßenrand kommen mir in regelmäßigen Abständen uniformierte Soldaten entgegen, ansonsten ist alles Dunkel und weit und breit keine Menschenseele zusehen. Das ganze war unheimlich, aber gleichzeitig auch faszinierend.
Auf der anderen Seite war es nur irgendein beschissener Marsch, der die  Jungs wahrscheinlich nur genervt hat und mein verweichlichtes, unschuldiges Ziviherz  in Aufruhr versetzte.
Ich hatte fast den Eindruck in Speergebiet eingedrunken zu sein. Gleich würden die Feldjäger mit ihren Disziplinatoren kommen... (Erklärung von NakedDevil:"Das  sind Hartgummiknüppel mit Bleifüllung." Gut zu wissen, danke!)
Es ist eben einfach weder normal und schon gar nicht alltäglich die Typen im eigenen Land zu sehen. Ich meine, wofür gibt es verdammte Zivis? Wenn die schon hier rumlaufen können die gefälligst auch die alten Leute nach Hause fahren, mit so einem Panzer könnte man doch locker die Luftlinie nehmen.

Aber wer weiß, wie es hier in 28 Tagen aussieht. Ob irgendwelche vermoderten Zombies mit einer halben Katze statt einem Arm verrostete Pick Up-Trucks in Häuserfronten setzen und wir deswegen über jeden, der mit einer Waffe umgehen kann froh sein werden. Die Schweinegrippe steht schon mit Lasso und O-Beinen bereit...

Ende für heute. Ich hab noch ein Date. Mit einem Volltrottel mittleren Alters, gefangen im Körper eines Supermodels: BERND STROMBERG!

PB: Nennt mich Quotenhascher, aber ich bin mir durchaus bewusst, dass die Anzahl der Besucher dieses Blogs allein durch den letzten Satz rapide in die Höhe schießen wird. Ich bin eben auch nur ein Gott.

Freitag, 13. November 2009

Zivi-Tagebuch 13.11.09 - Der Tag des tanzenden Türken

Der Tag fing an und ging vorbei. Wie jeder andere auch. Was dazwischen passierte erzähle ich euch jetzt...

Es war eigentlich ein verschissen normaler Tag als Zivi mit einigen relativen Höhepunkten, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Es fing gleich gut an. Meine heilige Mission. Da die Dienststelle dank uns Zivis in gehörigem Maße Geld spart habe ich es mir vor geraumer Zeit zur Aufgabe gemacht diese soziale Ungerechtigkeit bei jeder möglichen Gelegenheit auszugleichen. Irgendjemand muss ja für Gleichgewicht zu Gunsten der Zivis sorgen. Scheiße, unsere Grundrechte sind eingeschränkt! Ich bin kein Roboter, ich brauche meine Freiheit wie Antiraucher die Luft zum atmen. Also bemühe ich mich in schon fast wohltätiger Weise darum der Dienststelle so viele Kosten wie möglich zu machen:

Und darum kann man auch mal einfach so 95 falsche Kopien auf farbige Din A3 Blätter machen, die keine Sau braucht. 

Es war zwar nicht mit Absicht, aber vermutlich habe ich mein Ziel bereits so verinnerlicht, dass ich wenn ich etwas mache, es falsch mache. Natürlich nur solange es nicht auf Kosten der Bewohner geht. Schließlich gehöre ich nicht zum Personal, nicht wirklich. 
Denn erstens sollten die Blätter bunt sein und zweitens auch ausgedruckt werden, nur eben nicht in der Größe. Was soll´s! Ich hatte Zeit und hab so in aller Ruhe nochmal das Gleiche 95 Mal in A4 ausgedruckt.
Ihr könnt mir glauben, an dem Morgen habe ich mehr Zeit im Verwaltungsgebäude vor dem Kopierer verbracht als eine der gelangweilten Angestellten, die vermutlich in jeder Pause ihren Arsch auf dem Kopierer ausbreiten und dabei wie Schulmädchen kichern. "Hihi, das ist ganz warm.."

Es sah an diesem Tag so aus: Wie die Tage vorher. Nämlich, dass unser Zivikollege GoldenLongHair krank war und in der Zivibude pennte. Das war Kacke, da er eine echt bekackte Aufgabe hatte: Essen ausfahren!
Egal, ich tat mich mit Low zusammen und wir cruisten los. Obwohl man das in diesem versifften Haufen Schrott auf vier Rädern nicht wirklich gemäß dem Gesetz der Straße als Cruisen bezeichnen kann. Und eigentlich fuhren wir auch nicht entspannt durch die Gegend. Eher wollten wir einen neuen Rekord im Zeitfahren aufstellen.
Ehrlich, so körperlich (beim Treppen hochlaufen) und geistig (beim Autofahren am Limit) gefordert waren wir während unserer Zeit als Zivi nie. Da bekam wenigstens auch der arme, kleine zweite Gang endlich die verdiente Aufmerksamkeit.
Wir sind das SEK! Das "Sonder-Essens-Kommando". In vollendeter logistischer Technik flogen die Menüs nur so durch unsere kleine Stadt. Es hier nur: "GoGoGo!!", wir schwärmten aus und waren in überzivildienstlicher Geschwindigkeit wieder im Wagen, mit dem nächsten Gericht auf dem Schoß.
Bei keinem Kunde wurde mehr als eine Minute verschwendet, selbst wenn es ein langer beschwerlicher Weg zu seiner Haustür war und eine Folter durch menschenunwürdigen Gestank. Letzteres war eine gute, zusätzliche Motivation seinen Arsch noch schneller zu bewegen.
Sogar die klassischen Härtefälle, die in Sachen Zivis vollquatschen das Zepter in galaktische Höhen halten, konnten erfolgreich besiegt werden.
Dann waren wir bei Frau B. Ihr erinnert euch hoffentlich an sie. Ihre Katze lässt sogar Freddy Kruger in Sachen "Leute-dazu-bringen-um-ihr-Leben-fürchten-und-hysterisch-schreiend-davonzurennen" alt aussehen. Wie auch immer, diese Frau wohnt in einer Wohnsiedlung, ehemals für englische Soldaten erbaut. Ihr könnt euch den Ghettocharakter vorstellen. Ganz vorurteilsfrei: Da wohnen eine Menge Türken. 
Wir, natürlich auf das Ziffernblatt der Autouhr vertieft, konnten keine Rücksicht auf ohnehin nicht geltende Verkehrsregeln in dieser Siedlung nehmen und heizten durch die kleine Straße. Die Unterseite des Gaspedals in dauerndem Kontakt mit dem Fussraum des Wagens.
DOCH WAS IST DAS??? Da ist auf einmal so ein Türke am Straßenrand. Es sieht fast so aus als ob er tanzt. Oder macht er etwa irgendwelche Jogaübungen mit seinen Lidletüten in der Hand??
Nein, Moment! Der winkt uns ja zu, wie freundlich! Zwar schwingt er dabei seine Tüten gehörig weit über der Fahrbahn, so dass ich ihm ausweichen musste, aber was soll er auch machen? Schließlich hat er keine Hand frei!

An dieser Stelle möchte ich eindringlich darauf plädieren, alle Vorurteile gegen unsere andersstämmigen Mitmenschen fallen zu lassen. 
Ich habe noch keinen Deutschen getroffen, der zwei Zivis bei ihrer Arbeit in diesem Maße eine Freude macht. Ich bin sicher es war gut gemeint. 
Also immer schön freundlich winken, wenn ihr das nächste Mal einen entzückt tanzenden Türken mit Lidletüten am Straßenrand seht!

Montag, 9. November 2009

Zivi-Tagebuch 9.11.09 - Ein Zivi wächst mit seinen Aufgaben Oder: Gibt´s im Himmel Internet?

Ich bin ja so ein beschissener Penner! Ersatzweise ein Arschloch, wenn auch die liebenswerte Art Arschloch.
Seitdem bei uns ein komplettes Gebäue außer Reichweite gezogen ist bin ich vom chronischen Mülldiensthasserzismus zum wahren Müllliebhabertum konvertiert. Was für eine Leistung! Diese steht im krassen Gegensatz zu den Leistungen, die ich bei Mülldienst sonst so abliefere. Heute hatte ich schon beinah ein schlechtes Gewissen, weil ich so wahnsinnig wenig gemacht habe, zweistündige Mittagspause exklusive.
Meine armen Zivikollegen taten mir schon fast Leid. Sie mussten sich mit den lästigen scheiß Arbeiten herumschlagen, während ich entweder schlief, Werbeprospekte las oder Shisha rauchte.
Ok, das klingt jetzt vielleicht nach sehr wenig Arbeit, war es ja auch. Nicht, dass ich nichts gemacht habe, es beschränkte sich nur auf ein absolutes Minimun. Ich habe es einfach als Entschädigung für das schlechte Essen gesehen...

Als ich so da saß, um 10 nach 12 und mit Essen beschäftigt musste ich an diese eine Schwester denken. Sozusagen meine Chefin.
Ich genoß meine Ruhe und diesen inneren Frieden, fern jeden Stresses. Sie sprang vermutlich gerade von einem Zimmer zum nächsten, hektischer als in Kolibri auf Ecstasy. Diese Frau ist der Horror, irgendwann geh ich mal in die nächste Apotheke und hol mir zu meinen Zivi-Sonderkonditionen eine Ladung Valium und misch sie ihr in den Kaffee. Bei ihr muss selbst die beschissenste, unwichtigste Kleinigkeit sofort erledigt werden . Ihre "Bittbefehle" kommen in einem Tonfall, dass man denken könnte sie hätte seit drei Tagen nicht gekackt und wollte diese Sache noch schnell erledigt haben, bevor sie sich an ihr braunes Geschäft macht.
Ich hasse solche nervösen Menschen. Denken die ernsthaft, dass irgendetwas besser laufen wird, wenn man alles unter Unruhe macht? Ich meine, da sind ein paar verdammte Kleinigkeiten, die sofort erledigt sind und diese Furie rennt hin und her, nicht dass deswegen alles schneller vonstatten geht. Genau genommen geht alles langsamer, aber hey! Kein Grund das Arbeitsverhalten zu ändern, oder?
Ich glaube ja eher, dass sowas das Produkt innerer Unzufriedenheit und Unruhe ist. Menschen, die nicht in der Lage sind etwas in Ruhe mit Gewissenhaftigkeit zu erledigen, laufen unbewusst vor irgendetwas davon. 
Es ist die Angst vor Unzulänglichkeit, die das Handeln solcher Menschen bestimmt. Vielleicht wurde diese Frau ja früher gemobbt? Es würde mich nicht wundern, sie hat es verdient! Diese Angst kann verschiedene Bereiche des Lebens betreffen und meine "Chefin" projeziert durch ihr Verhalten ihre Angst auf alle anderen Bereiche und Menschen in ihrer näheren Umgebung. Oder versucht es zumindest unterbewusst.
Eigentlich tut sie mir Leid. Sie ist Mitte vierzig. Aber ich bin mir ziemlich sicher, sie hat trotz ihres vermeintlich reifen Alters noch erhebliche Defizite in ihrer Persönlichkeit. Solche, die eine gesunde Persönlichkeit bereits viel früher überwunden hat.

Und, was sagt das alles nun über mich aus!? Man bedenke meine Arbeitsweise...

Möge Gott auf pseudofundiertes Halbwissen scheißen, während er das liest!

Samstag, 7. November 2009

Die Metapher von den Fröschen

Zur Info: Ich habe mir diese Geschichte nicht ausgedacht, sie ist wirklich passiert!! Oder auch nicht... keine Ahnung. Jedenfalls stammt sie von jemand anderem, ich weiß allerdings nicht von wem. Ich schreibe sie hier nur mit meinen eigenen Worten auf. Ich denke sie enthält einen sehr wertvollen Gedanken. Vielleicht öffnet diese Geschichte dem ein oder anderen die Augen.

Dies ist die Geschichte, von einem ganz besonderen Frosch. Dieser Frosch lebte mit vielen vielen anderen Fröschen zusammen. Und doch war er ein Außenseiter, er sprach nie und die anderen Frösche lachten über ihn. 
Und da gab es diesen Berg. Dieser Berg war der höchste Berg im ganzen Land. Nur sehr wenige Frösche hatten es je geschafft ihn ganz zu besteigen. Er war berüchtigt für sein hartes Terrain und die gefährlichen Hänge. 
In einem Wettkampf, der nur sehr selten stattfand, maßen sich stets die stärksten und mutigsten Frösche. Sie wollten herausfinden, welcher unter ihnen der allerstärkste und der allermutigste war. In dem Wettkampf ging es darum den Gipfel dieses Berges zu erklimmen. Welcher Frosch würde es als erstes auf die Spitze schaffen? Würde es überhaupt einer schaffen? Es traten ohnehin nur die Größten. Das Risiko bei diesem Wettkampf den Tod zu finden war unglaublich hoch, nur wenige trauten sich es zu versuchen.

Am Tag des Wettkampfes fanden sich die paar mutigen Frösche am Fusse des Berges zusammen, bereit alle Risiken auf sich zu nehmen um die Spitze zu erklimmen. Um sie herum hatte sich eine riesige Menge an Fröschen versammelt waren, die gespannt waren wer es schaffen würde. Schon bereits vor Beginn des Wettkampfes spekulierten sie, welcher Frosch der Favorit sei und welcher kläglich versagen würde...Nun war da dieser eine spezielle Frosch. Auch er wollte an dem Wettkampf teilnehmen, obwohl er wesentlich schwächer und kleiner war als die anderen Frösche. Er wirkte eher zerbrechlich. Die Frösche wussten, dass er dieser schwierigen Herausforderung schnell unterliegen würde. Sie machten sich bereits vor Beginn des Wettkampfes über ihn lustig, sie verspotteten ihn. Sie alle waren sich einig: dieser Frosch würde es niemals bis auf den Gipfel schaffen. "Das wirst du doch nie schaffen", "Geh lieber nach Hause, Kleiner!", riefen sie und lachten dabei laut. Doch der Frosch schenkte ihnen keinerlei Beachtung.

Er ging also mit den anderen teilnehmenden Fröschen ans Ziel. Dann ertönte das Startsignal. Die Frösche liefen los und wurden von ihren Fans angefeuert. Alle bis auf den kleinen Frosch, nach wie vor lachten sie über ihn und schlossen Wetten ab, wann er abstürzen würde. ""Gib lieber auf!" rief die Menge. "Du schaffst es doch nicht!". Aber der Frosch lief und lief. Er sprang über einen Felsen nach dem anderen, den Blick auf den Gipfel fixiert. Es schien als sei er garnicht anwesend, als sei er bereits so gut wie am Ziel. In großen Sätzen rannte der Frosch und überwand jeden Abgrund. Die anderen Frösche versuchten ebenfalls den Gipfel zu erreichen, doch einer nach dem anderen versagte. Viele brachen vor Erschöpfung zusammen oder stürzten die steilen Felsen hinunter in die Tiefe. Nur noch sehr wenige waren im Rennen.

Doch die spottenden Stimmen der anderen Frösche wurden nicht leiser. "Du hast Glück, dass du überhaupt so weit gekommen bist...", "Du wirst immer klein und schwach bleiben, riskiere nicht noch dein Leben!". Doch der kleine Frosch rannte immer weiter während seine Kollegen, einer nach dem anderen, in die Tiefe stürzten. Der Wettkampf näherte sich seinem Ende, der Gipfel war schon in Aussicht. Es waren nur noch zwei Frösche im Rennen: der kleine Frosch und ein anderer, stärkerer.
Der kleine Frosch jedoch war nicht aufzuhalten. Er rannte als ging es um sein Leben, während aus der Tiefe noch immer schallendes Gelächter zu hören war. Nun war es so weit, die beiden Frösche waren kurz vor dem Gipfel. Auf den letzten Metern war ein letzter großer Felsen, den sie überwinden mussten. Der kleine Frosch nahm noch einmal all seine Kräfte zusammen und schaffte es über den Felsen, der andere Frosch war zu erschöpft. Er gab auf, denn er wusste er würde es nicht schaffen und stattdessen wie so viele andere  in den Tod stürzen.

So erreichte der kleine Frosch als einziger unter allen Fröschen den Gipfel des hohen Bergs. Die Frösche, die vom Fusse des Berges aus zusahen wussten nicht, was sie sagen sollten. Sie sahen sich ratlos an. Irritiert davon, was dieser kleine Frosch erreicht hatte. Wie hatte er das geschafft? Die anderen waren alle so viel größer und stärker als er und doch war er der Gewinner des Wettkampfes.
Vielen Frösche waren tot, die übrigen konnten sich vor Erschöpfung kaum noch regen. Doch nun war da dieser kleine, resistente Frosch allein auf dem Gipfel. Es herschte ratlose Stille, noch nie hatte es etwas Derartiges gegeben. Es schien unmöglich, dass dieser kleine Frosch da siegreich war, wo alle anderen versagten.

Doch es gab da etwas, was diesen Frosch von den anderen unterschied. Eine Tugend, die nur ihm zu Teil war: Der kleine Frosch, der an diesem Tag das Unmögliche möglich machte... war taub.

Dienstag, 3. November 2009

Zivi-Tagebuch 3.11.09 - Nervig wie Blähungen beim Sex

Maxime 1: Zivildienst ist scheiße.

Maxime 2: Meine Zivildienststelle unterbietet jedes Minimum an vernünftiger Organisation und kompetentem Umgang mit Menschen (Sein´s die Kunden oder sein´s die Mitarbeiter)

Maxime 3: Ich bin Zivi und mit 20 keinesfalls an Selbstzerstörung interessiert.

...eigentlich ist Zivildienst eine gute Alternative für Leute, die sich selbst verletzten.