Samstag, 7. November 2009

Die Metapher von den Fröschen

Zur Info: Ich habe mir diese Geschichte nicht ausgedacht, sie ist wirklich passiert!! Oder auch nicht... keine Ahnung. Jedenfalls stammt sie von jemand anderem, ich weiß allerdings nicht von wem. Ich schreibe sie hier nur mit meinen eigenen Worten auf. Ich denke sie enthält einen sehr wertvollen Gedanken. Vielleicht öffnet diese Geschichte dem ein oder anderen die Augen.

Dies ist die Geschichte, von einem ganz besonderen Frosch. Dieser Frosch lebte mit vielen vielen anderen Fröschen zusammen. Und doch war er ein Außenseiter, er sprach nie und die anderen Frösche lachten über ihn. 
Und da gab es diesen Berg. Dieser Berg war der höchste Berg im ganzen Land. Nur sehr wenige Frösche hatten es je geschafft ihn ganz zu besteigen. Er war berüchtigt für sein hartes Terrain und die gefährlichen Hänge. 
In einem Wettkampf, der nur sehr selten stattfand, maßen sich stets die stärksten und mutigsten Frösche. Sie wollten herausfinden, welcher unter ihnen der allerstärkste und der allermutigste war. In dem Wettkampf ging es darum den Gipfel dieses Berges zu erklimmen. Welcher Frosch würde es als erstes auf die Spitze schaffen? Würde es überhaupt einer schaffen? Es traten ohnehin nur die Größten. Das Risiko bei diesem Wettkampf den Tod zu finden war unglaublich hoch, nur wenige trauten sich es zu versuchen.

Am Tag des Wettkampfes fanden sich die paar mutigen Frösche am Fusse des Berges zusammen, bereit alle Risiken auf sich zu nehmen um die Spitze zu erklimmen. Um sie herum hatte sich eine riesige Menge an Fröschen versammelt waren, die gespannt waren wer es schaffen würde. Schon bereits vor Beginn des Wettkampfes spekulierten sie, welcher Frosch der Favorit sei und welcher kläglich versagen würde...Nun war da dieser eine spezielle Frosch. Auch er wollte an dem Wettkampf teilnehmen, obwohl er wesentlich schwächer und kleiner war als die anderen Frösche. Er wirkte eher zerbrechlich. Die Frösche wussten, dass er dieser schwierigen Herausforderung schnell unterliegen würde. Sie machten sich bereits vor Beginn des Wettkampfes über ihn lustig, sie verspotteten ihn. Sie alle waren sich einig: dieser Frosch würde es niemals bis auf den Gipfel schaffen. "Das wirst du doch nie schaffen", "Geh lieber nach Hause, Kleiner!", riefen sie und lachten dabei laut. Doch der Frosch schenkte ihnen keinerlei Beachtung.

Er ging also mit den anderen teilnehmenden Fröschen ans Ziel. Dann ertönte das Startsignal. Die Frösche liefen los und wurden von ihren Fans angefeuert. Alle bis auf den kleinen Frosch, nach wie vor lachten sie über ihn und schlossen Wetten ab, wann er abstürzen würde. ""Gib lieber auf!" rief die Menge. "Du schaffst es doch nicht!". Aber der Frosch lief und lief. Er sprang über einen Felsen nach dem anderen, den Blick auf den Gipfel fixiert. Es schien als sei er garnicht anwesend, als sei er bereits so gut wie am Ziel. In großen Sätzen rannte der Frosch und überwand jeden Abgrund. Die anderen Frösche versuchten ebenfalls den Gipfel zu erreichen, doch einer nach dem anderen versagte. Viele brachen vor Erschöpfung zusammen oder stürzten die steilen Felsen hinunter in die Tiefe. Nur noch sehr wenige waren im Rennen.

Doch die spottenden Stimmen der anderen Frösche wurden nicht leiser. "Du hast Glück, dass du überhaupt so weit gekommen bist...", "Du wirst immer klein und schwach bleiben, riskiere nicht noch dein Leben!". Doch der kleine Frosch rannte immer weiter während seine Kollegen, einer nach dem anderen, in die Tiefe stürzten. Der Wettkampf näherte sich seinem Ende, der Gipfel war schon in Aussicht. Es waren nur noch zwei Frösche im Rennen: der kleine Frosch und ein anderer, stärkerer.
Der kleine Frosch jedoch war nicht aufzuhalten. Er rannte als ging es um sein Leben, während aus der Tiefe noch immer schallendes Gelächter zu hören war. Nun war es so weit, die beiden Frösche waren kurz vor dem Gipfel. Auf den letzten Metern war ein letzter großer Felsen, den sie überwinden mussten. Der kleine Frosch nahm noch einmal all seine Kräfte zusammen und schaffte es über den Felsen, der andere Frosch war zu erschöpft. Er gab auf, denn er wusste er würde es nicht schaffen und stattdessen wie so viele andere  in den Tod stürzen.

So erreichte der kleine Frosch als einziger unter allen Fröschen den Gipfel des hohen Bergs. Die Frösche, die vom Fusse des Berges aus zusahen wussten nicht, was sie sagen sollten. Sie sahen sich ratlos an. Irritiert davon, was dieser kleine Frosch erreicht hatte. Wie hatte er das geschafft? Die anderen waren alle so viel größer und stärker als er und doch war er der Gewinner des Wettkampfes.
Vielen Frösche waren tot, die übrigen konnten sich vor Erschöpfung kaum noch regen. Doch nun war da dieser kleine, resistente Frosch allein auf dem Gipfel. Es herschte ratlose Stille, noch nie hatte es etwas Derartiges gegeben. Es schien unmöglich, dass dieser kleine Frosch da siegreich war, wo alle anderen versagten.

Doch es gab da etwas, was diesen Frosch von den anderen unterschied. Eine Tugend, die nur ihm zu Teil war: Der kleine Frosch, der an diesem Tag das Unmögliche möglich machte... war taub.

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